Sulfite im Wein – nützlich oder schädlich?

Sulfite im Wein – davon haben Sie bestimmt schon einmal gehört. Kein Wunder, denn dieser Stoff ist bei so gut wie jeder Weinflasche auf dem Etikett ausgezeichnet. Das gibt vielen Weinliebhabern Anlass zum Nachdenken oder gar zur Sorge! Was sind Sulfite und sind sie im Wein schädlich? Häufig werden die Kopfschmerzen nach einem Weinabend auf die Sulfite im Wein geschoben. Doch was ist an diesem Verdacht wirklich dran?

In diesem Artikel räumen wir mit gängigen Mythen auf und zeigen Ihnen transparent, worum es sich bei Sulfiten im Wein eigentlich handelt und welche Wirkung dieser Stoff aufweist. Da das Thema Sulfite im Wein vielschichtig ist, haben wir diesen Artikel in mehrere Kapitel unterteilt. Auf diese Weise erhalten Sie einen übersichtlichen Einstieg in das Thema und können gezielt die Informationen finden, die Sie auch suchen:

Was sind Sulfite?

Um herauszufinden, warum Sulfite im Wein sind und wie sie sich auf den menschlichen Körper auswirken können, ist es wichtig zu wissen, worum es sich bei Sulfiten im Wein eigentlich handelt. Bei Sulfiten handelt es sich um Salze und Ester der schwefeligen Säure (H₂SO₃), meist Schwefeldioxid (SO₂) oder seine Derivate. Dabei entstehen Sulfite im Wein während der Maischegärung und unter der Einwirkung von Hefen.

Chemische Struktur von Sulfite im Wein

Welche Rolle spielen Sulfite im Wein?

Dass Sulfite ein natürliches Produkt beim Keltern von Wein sind, ist ein echter Glücksfall! So stellen sie ein natürliches Konservierungsmittel dar, das antioxidative Wirkungen aufweist und ein Grund für die lange Haltbarkeit von Wein ist. Zudem wirken Sulfite im Wein antimikrobiell, was verhindert, dass sich Bakterien und andere schädliche Mikroorganismen allzu schnell im Wein ansiedeln können. Damit sorgen Sulfite im Wein also dafür, dass die Aromatik des Tropfens möglichst lange erhalten bleibt und er nicht verdirbt.

Kann man Sulfite im Wein schmecken?

Nein! Und das ist ein weiterer Vorteil von Sulfiten im Wein. So dienen sie als natürliches Konservierungsmittel, das den Geschmack des Tropfens in keiner Weise beeinträchtigt. Aus diesem Grund können Sie als Weinkenner beruhigt sein – auch ein Wein, dem Schwefeldioxid zugesetzt wurde, entfaltet sein eigenes Aroma ohne störenden Schwefelgeschmack. Dies geschieht jedoch nur bei überaus hohen Konzentrationen. Da diese allerdings durch gesetzliche Regelungen der EU begrenzt ist, ist diese Möglichkeit nahezu ausgeschlossen.

Sind Sulfite im Rot Wein?
Sulfite im Wein bei der Maische und Lagerung

Woher kommen die Sulfite im Wein?

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten, wie Sulfite in den Wein gelangen. So können sie als natürlicher Schwefel im Wein enthalten sein oder aber nachträglich hinzugefügt werden. Worin sich beide Varianten unterscheiden und ob eine Art von Sulfiten im Wein problematischer ist, zeigen wir Ihnen im Folgenden.

Natürliche Sulfite im Wein

Sulfite im Wein sind vollkommen natürlich. Diese entstehen zwangsläufig während der Maischegärung und fungieren als natürliches Konservierungsmittel und Antioxidans. Dabei können bis zu 30 mg natürliche Sulfite in einem Liter Wein enthalten sein. Die Sulfite im Wein entstehen während der Gärung, indem Hefe hinzugefügt wird. Dabei sind sie ein Nebenprodukt der Umwandlung von Fruchtzucker in Alkohol.

Zugesetzte Sulfite im Wein

Die zweite Variante, woher Sulfite im Wein stammen können, ist eigens hinzugefügtes Schwefeldioxid. Dies geschieht seitens der Winzer, um die Haltbarkeit des Weins weiter zu erhöhen, indem der Anteil des Antioxidans weiter erhöht wird. Diese nachträglich hinzugefügten Sulfite werden mit dem Kürzel E220 und E228 gekennzeichnet, was geschieht, sobald in einem Liter Wein mehr als 10 mg Sulfite enthalten sind.

Sulfite im Wein bei E220 Beschriftung
Sulfite Rot und Weiß Wein

Gibt es Unterschiede zwischen dem Sulfitgehalt in Weiß- und Rotwein?

Wenn Sie entweder Rotwein oder Weißwein besonders schätzen, fragen Sie sich bestimmt, welche Sorte mehr Schwefeldioxid enthält. Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten. Im Hinblick auf den natürlichen Sulfitgehalt enthält roter Wein mehr Schwefeldioxid. Der Grund ist, dass roter Wein länger gärt als weißer Wein. Ebendarum wandelt die Hefe mehr Zucker in Alkohol um, wodurch mehr Schwefeldioxid als Nebenprodukt entsteht.

Aber genau aus diesem Grund enthält weißer Wein am Ende mehr Sulfite. So wird dieser nachträglich mit Schwefeldioxid angereichert. Aufgrund der höheren Restsüße muss so verhindert werden, dass der Tropfen immer weiter gärt, wofür das Schwefeldioxid zentral ist. Daher weist weißer Wein in der Regel eine höhere Gesamtkonzentration an Sulfiten auf.

Sind Sulfite im Wein schädlich?

Diese Frage beschäftigt viele Menschen. Aber wir können entwarnen: Nein, Sulfite im Wein sind nicht schädlich. Allerdings gibt es dennoch Menschen, die eine tatsächliche Sulfite Unverträglichkeit aufweisen. Diese klagen über Symptome wie Hautreizungen, Kopfschmerzen, Asthmaanfälle oder Magen-Darm-Beschwerden. Dass eine Unverträglichkeit bei Ihnen jedoch der Grund für die Beschwerden ist, ist recht gering. So leiden nur 1,7 % der deutschen Bevölkerung unter einer diagnostizierten Sulfite Unverträglichkeit – noch weniger über eine ausgewachsene Sulfite-Allergie.

Welcher Wein enthält wenig Sulfite?

Wein ohne Sulfite gibt es nicht, da sie bei der Gärung eines jeden Tropfens entstehen. Sollten Sie jedoch tatsächlich Symptome einer Sulfite Unverträglichkeit wie Kopfschmerzen oder Übelkeit zeigen, sollten Sie unbedingt auf Wein setzen, der nur die natürlichen Sulfite enthält und bei dessen Herstellung auf Zusätze verzichtet wurde. Wenn Ihnen Wein mit wenig Sulfiten besonders wichtig ist, können Sie auch auf Bio-Wein oder biodynamischen Wein setzen.

Diese Weine werden unter strengen Richtlinien hergestellt, die den Einsatz zusätzlicher Sulfite stark begrenzen. Ein weiterer Tipp ist Naturwein. Bei diesen Erzeugnissen wird auf nachträgliche Zusätze verzichtet und die Konzentration von Sulfiten ist auf 30 mg pro Liter begrenzt.

Sulfite in Naturwein
Sulfite Wein Auswahl und Produkte

Wein mit wenig Sulfiten kaufen

Wenn Sie sich jetzt fragen, wo Sie echten Qualitätswein mit wenig Sulfiten kaufen sollen, haben wir einen besonderen Tipp für Sie! Besuchen Sie einfach unseren Wein Online Shop und erkunden Sie unser Sortiment. Wir bieten authentischen Rotwein und Weißwein aus der Südsteiermark an.

Dabei keltern wir jeden Wein von der Rebe bis zur Flasche selbst. So behalten wir die volle Kontrolle über jeden Fertigungsschritt und können stets eine ausgezeichnete Qualität gewährleisten. Dabei verzichten wir auch auf den nachträglichen Zusatz von Schwefeldioxid, weshalb Sie bei uns Wein mit wenig Sulfiten finden können.

Fazit: Sulfite im Wein sind im Normalfall nicht schädlich

Unser Artikel gibt also Anlass zur Entwarnung. Sulfite im Wein sind ein natürlicher Bestandteil der Gärung und für die Haltbarkeit und somit die Aromatik eines jeden Tropfens unerlässlich. Daher müssen Sie sich im Normalfall keine Sorgen darüber machen, wenn Ihr Wein Sulfite enthält. Die Ausnahme ist, wenn Sie die Symptome einer Sulfite Unverträglichkeit zeigen.

In diesem Fall empfehlen wir den Weingenuss zu begrenzen und darauf zu achten, dass der Tropfen Ihrer Wahl nicht noch zusätzlich mit Sulfiten angereichert wurde. Insgesamt gibt es also Möglichkeiten, Wein zu genießen, auch wenn Sie über Beschwerden klagen. Reduzieren Sie Ihren Genuss und setzen Sie auf Wein mit wenig Sulfiten wie Bio- oder Naturwein. Dann steht einem genussvollen Weinabend ohne Beschwerden nichts mehr im Wege.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Sulfite im Wein

Sollten Sie an dieser Stelle noch Fragen zum Thema Sulfite im Wein haben, sind Sie hier genau richtig. Im Folgenden haben wir die häufigsten Fragen von Weinliebhabern zu diesem Thema gesammelt und für Sie übersichtlich beantwortet. So können Sie schnell gezielte Antworten oder grundlegende Informationen finden:

Gibt es Wein ohne Sulfite?

Nein, Sulfite im Wein sind ein natürlicher Bestandteil der Gärung. Da jeder Wein gegärt wird, entstehen zwangsläufig mehr oder weniger Sulfite. Und das ist auch gut so! Dank der natürlichen Sulfite gewinnt der Wein an Haltbarkeit und behält seine komplexen Aromen lange bei.

Müssen Sulfite im Wein gekennzeichnet werden?

Falls Sie Symptome einer Sulfite Unverträglichkeit zeigen und über Beschwerden klagen, sollten Sie vor dem Kauf oder Genuss zuerst immer einen Blick auf das Etikett werfen. So müssen Weine, die mehr als 10 mg Sulfite pro Liter enthalten, mit „Enthält Sulfite“ oder „Enthält Schwefeldioxid“ gekennzeichnet werden.

Sind Sulfite im Wein unverzichtbar?

Ja, Sulfite im Wein erfüllen zentrale Funktionen. Es wirkt als natürliches Antioxidans und besitzt antimikrobielle Eigenschaften. Dank der Sulfite im Wein bleiben die Aromen eines guten Tropfens also lange erhalten.

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