Histamin im Wein: Was steckt hinter dem Allergieauslöser?

Wenn Sie am Morgen nach einem Weinabend über Kopfschmerzen und Übelkeit klagen, kann es sein, dass bei Ihnen eine Histaminunverträglichkeit vorliegt. Viele Menschen klagen darüber, dass diese Kondition sie daran hindert, häufiger Ihre liebsten Tropfen zu kosten. Allerdings zeigen neueste Studien, dass das im Wein befindliche Histamin eher selten der Übeltäter in diesem Szenario ist.

Studien belegen, dass gerade einmal 1 % der deutschen Bevölkerung an einer Unverträglichkeit leidet. Stattdessen ist meist ein übermäßiger Alkoholkonsum häufig für die Beschwerden verantwortlich. Sollten diese Beschwerden jedoch häufig und besonders stark auftreten, ist eine Unverträglichkeit dennoch nicht ausgeschlossen. Im Folgenden räumen wir mit allen Mythen rund um das Thema Histamin und Wein auf und informieren Sie transparent.

So erfahren Sie, was es mit dem Stoff eigentlich auf sich hat. Wenn Sie unter Beschwerden leiden, zeigen wir Ihnen außerdem, in welchem Wein am wenigsten Histamin enthalten ist. Da dieses Thema facettenreich ist, haben wir diesen Artikel in mehrere Kapitel unterteilt. So können Sie sich dem Thema Histamin im Wein strukturiert annähern, oder direkt die Informationen finden, die Sie suchen:

Alles Wissenswerte über Histamin im Wein

Bevor wir genau darauf eingehen, wie viel Histamin in welchem Wein steckt, finden Sie an dieser Stelle wichtige Informationen über den Stoff. So lernen Sie kennen, was Histamin ist, wie es wirkt und ob Sie beim Genuss von Wein überhaupt darauf achten sollten.

Wie gelangt Histamin in den Wein

Was ist Histamin eigentlich genau?

Bei Histamin handelt es sich um einen Botenstoff, der im menschlichen Körper selbst hergestellt wird. Dieser wandelt die Aminosäure Histidin in Histamin um, das dabei hilft, wichtige Körperfunktionen zu steuern. So ist dieser Botenstoff für die Koordination des Schlaf-Wach-Rhythmus mitverantwortlich. Doch nicht nur das! Der Stoff ist auch an der Immunabwehr beteiligt und wird bei allergischen Reaktionen oder Entzündungen ausgeschüttet. Insgesamt ist Histamin also ein wichtiger Stoff im menschlichen Körper und per se kein Problem.

Wie gelangt Histamin in den Wein?

Dabei wird Histamin jedoch nicht nur vom Körper produziert, sondern auch durch die Nahrung aufgenommen. Da auch andere Säugetiere Histamin produzieren, ist der Stoff in tierischen Produkten enthalten. Dazu zählen Wurstwaren und Fleischwaren, aber auch Käse- und Milchprodukte. Doch auch in pflanzlichen Lebensmitteln ist Histamin zu finden. Bei diesen kann der Stoff bei Gärprozessen oder der Fermentierung entstehen. So gelangt Histamin übrigens auch in den Wein.

Ein wichtiger Prozess bei der Herstellung von Wein ist die Maischegärung. In dieser Zeit geben die Traubenreste Gerbstoffe, die sogenannten Tannine, an den Wein ab. Diese sorgen für die Textur des Tropfens und sind für die Adstringenz verantwortlich, das charakteristische Zusammenziehen am Gaumen. Bei Weinen, die eine ausgiebige Maischegärung durchlaufen, kann ein erhöhter Gehalt an Histaminen festgestellt werden. Aus diesem Grund weist auch Rotwein in der Regel einen höheren Histaminwert als Weißwein auf.

Histamin Wein und wie er dort hineingelangt
Histamin Wein und seine Probleme

Was ist das Problem mit Histamin im Wein?

An sich scheint Histamin im Wein und im Körper also kein Problem darzustellen. Der Stoff kann jedoch Beschwerden verursachen, wenn zu viel davon im Körper vorhanden ist, da Histamin bei allergischen Reaktionen ausgeschüttet wird. So versucht der Stoff die Allergene zu bekämpfen, indem er die Blutgefäße erweitert, was zu Schwellungen und Rötungen führen kann. Zudem löst er Entzündungen und eine erhöhte Schleimproduktion aus, um die Allergene zu zerstören oder aus dem Körper zu spülen.

Normalerweise ist im Wein nicht ausreichend Histamin enthalten, um diese Effekte auszulösen – außer es liegt eine Histaminunverträglichkeit vor. In diesem Fall ist der Körper nicht dazu in der Lage, den Stoff effektiv abzubauen. Durch den großzügigen Genuss von Wein wird der Histaminspiegel im Körper also erhöht, der Grund, warum einige Menschen nach dem Weingenuss über Beschwerden klagen. Diese ähneln logischerweise einer allergischen Reaktion, wozu die eben beschriebenen Rötungen, Schwellungen und eine laufende Nase zählen können. Aber auch die charakteristische Übelkeit kann eine Folge sein.

Wie viel Histamin steckt in welchem Wein?

Jetzt wissen Sie, was Histamin ist, wie es wirkt und wie es in den Wein gelangt. Sollten Sie häufiger Beschwerden feststellen und Sie potenziell unter einer Unverträglichkeit leiden, kann die Auswahl des Weins helfen. Aus diesem Grund zeigen wir Ihnen im Folgenden, welcher Wein wenig Histamin enthält, sodass Sie nicht auf Ihren Weingenuss verzichten müssen. Für eine erste Übersicht finden Sie alle relevanten Daten in folgender Histamin Wein Tabelle:

Histamin Wein Tabelle

Weinart

Histaminanteil

Weißwein

0 – 4 mg/l

Roséwein

0 – 6 mg/l

Junger Rotwein

2 – 8 mg/l

Gereifter Rotwein

3 – 25 mg/l

Histamin im Weißwein

Falls Sie Weißwein bevorzugen, haben wir gute Nachrichten für Sie! Denn in diesem Wein steckt in der Regel weitaus weniger Histamin. Der Grund ist, dass bei Weißwein auf eine Maischegärung verzichtet wird, wodurch er nicht nur eine helle Farbe aufweist, sondern auch deutlich weniger Histamin enthält. So schafft es diese Weinart in einigen Fällen sogar auf einen Histaminanteil, der unter 1 mg/l liegt. Aus diesem Grund können Sie diesen Wein in Maßen sogar genießen, wenn eine Unverträglichkeit vorliegt.

Histamin im Weiß Wein
Histamin im Rot Wein

Histamin im Rotwein

Rotwein weist hingegen den höchsten Anteil an Histamin auf. Der Grund ist, dass bei diesen Tropfen die Maischegärung am ausgiebigsten ist. So gelangen durch den Gärprozess nicht nur Tannine, sondern auch Histamine in den Wein. Das bedeutet jedoch nicht, dass in diesem Wein immer gleich viel Histamin enthalten ist. So ist eben die Länge der Maischegärung verantwortlich dafür, wie viel des Stoffes letztendlich entsteht. Wenn Sie auf Ihren Rotwein nicht verzichten möchten, empfehlen wir daher, auf einen leichten und schlanken Tropfen zu setzen.

Ein solcher junger Rotwein kann unter Umständen einen geringen Gehalt von Histamin aufweisen, der etwa bei 2 mg/l liegt. So ist es Ihnen weiterhin möglich, Ihrer Leidenschaft zu frönen, auch wenn bei Ihnen eine Histaminunverträglichkeit vorhanden ist. Ein weiterer Tipp ist, dass Wein, der im Edelstahltank gereift ist, in der Regel weniger Histamin aufweist, als Tropfen, die in Holzfässern gelagert wurden.

Tipps zum Umgang mit Histamin im Wein

Wenn Sie Weinliebhaber sind, ist Histamin also kein Grund gänzlich auf Wein zu verzichten. Im Folgenden haben wir einige Tipps für Sie zusammengetragen, wie Sie trotz Histamin Wein genießen können. So können Sie die Beschwerden möglichst reduzieren und müssen nicht auf schöne Weinabende und erholsame Momente verzichten.

Histamin Weiß Wein Gläser

Der Histaminunverträglichkeit vorbeugen

Wenn Sie unter einer Histaminintoleranz leiden, sollten Sie im Vorfeld auf histaminreiche Lebensmittel verzichten. Entscheiden Sie sich beispielsweise für einen Wein, in dem nur wenig Histamin enthalten ist. Ein weiterer Tipp ist, Lebensmittel so schnell wie möglich zu verzehren, bevor mikrobielle Prozesse den Stoff entstehen lassen. Wenn Sie unter akuten Beschwerden am nächsten Morgen nach einem Weinabend leiden, eignen sich übliche Antiallergika, welche die Symptome unterdrücken.

Wein trotz Histamin genießen

Grundsätzlich ist im Fall einer Histaminintoleranz zu empfehlen, den Weingenuss bestmöglich zu reduzieren. Je weniger Histamin Sie durch Wein zu sich nehmen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie von den Beschwerden verschont bleiben. Falls Sie dennoch nicht auf Ihre Genussmomente und gesellige Weinabende verzichten möchten, ist es wichtig, bewusst zu genießen und sich nur wenige Gläser zu genehmigen.

Hilfreich ist zudem, sich für einen histaminarmen Weißwein zu entscheiden. Ein weiterer nützlicher Tipp ist, einen Wein auszuwählen, der nicht nur wenig Histamin enthält, sondern auch einen geringen Alkoholanteil aufweist. So beschleunigt Alkohol die Aufnahmen von Histamin und hemmt das Enzym, das für den Histaminabbau verantwortlich ist.

Sulfite Wein Auswahl und Produkte

Wein mit wenig Histamin kaufen

Wenn Sie Wein mit wenig Histamin verkosten möchten, sollten Sie sich also für Weißwein entscheiden. Praktischerweise können Sie direkt unseren Wein Online-Shop besuchen, in dem Sie Wein mit wenig Histamin kaufen können. Doch nicht nur das! Wir bieten Ihnen originalen Wein aus der Südsteiermark an, eine der wichtigsten Weinbauregionen Österreichs. Dabei keltern wir jeden Wein selbst, sodass wir Ihnen höchste Qualität und feinsten Genuss garantieren können.

Fazit: Histamin im Wein ist meistens kein Problem

Grundsätzlich stellt Histamin im Wein also kein Problem dar. Histamin ist eine körpereigener Stoff, der an vielen Prozessen beteiligt ist. Problematisch wird Histamin im Wein erst, wenn eine Unverträglichkeit vorliegt, die verhindert, dass der Stoff abgebaut wird. In diesem Fall können Kopfschmerzen und Übelkeit die Folge sein.

Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie unter einer Unverträglichkeit leiden, recht gering. So sind nur 1 % der deutschen Bevölkerung nachweislich betroffen. Sollte jedoch eine Unverträglichkeit bei Ihnen festgestellt werden, empfehlen wir in Zukunft auf Weißwein mit einem geringen Histaminwert zu setzen, sodass Sie nicht auf Ihre Genussmomente verzichten müssen.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Histamin im Wein

Sollten Sie an dieser Stelle noch Fragen zum Thema Histamin und Wein haben, sind Sie hier richtig. Wir haben die häufigsten Fragen von Weinkennern und -liebhabern gesammelt und für Sie übersichtlich beantwortet. So können Sie nicht nur schnell Antworten auf gezielte Fragen finden, sondern sich grundsätzlich zum Thema Histamin im Wein informieren:

Gibt es Wein ganz ohne Histamin?

Nein, grundsätzlich gibt es keinen Wein, der gänzlich frei von Histamin ist. So ist Histamin in so gut wie allen Lebensmitteln enthalten und es lässt sich auch nicht herausfiltern. Das gilt auch für Histamin im Wein. Wenn Sie Ihren Konsum von Histamin reduzieren möchten, empfehlen wir, Weißwein zu kaufen.

Haben Alkohol und Histamin im Wein einen Zusammenhang?

Ja, denn der im Wein enthaltene Alkohol kann die Aufnahme von Histamin im Magen und im Darm beschleunigen. Zudem hemmt Alkohol das Enzym, das für den körpereigenen Histaminabbau zuständig ist. Aus diesem Grund ist zu empfehlen, bei einer Histaminunverträglichkeit auf einen Wein zu setzen, der einen möglichst geringen Alkoholanteil aufweist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert